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Amaretto: Der Mandel-Likör mit Geschichte – von Klöstern zu Cocktails

Entdecke die spannende Geschichte des Amaretto, seine Ursprünge in Italien und wie er zum weltbekannten Cocktail-Klassiker wurde.

Amaretto – allein der Name lässt an die samtige Süße von Mandeln denken, gemischt mit einem Hauch von Bitterkeit. Dieser Likör ist weit mehr als nur ein süßer Begleiter für Desserts oder ein Schuss für den Kaffee. Amaretto hat eine lange und interessante Geschichte, die bis ins 16. Jahrhundert zurückreicht und von Legenden und Traditionen geprägt ist. Ursprünglich in Italien geboren, hat Amaretto längst seinen Weg in Bars und Haushalte auf der ganzen Welt gefunden. In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die Ursprünge dieses Mandel-Likörs, seine Entwicklung über die Jahrhunderte hinweg und seine moderne Verwendung in der Cocktailwelt.

Die Geschichte von Amaretto: Legenden und Klöster

Die Geschichte von Amaretto beginnt im Herzen Italiens, genauer gesagt in der lombardischen Stadt Saronno. Es gibt eine berühmte Legende, die sich um die Entstehung des Likörs rankt. Im Jahr 1525 wurde der Maler Bernardino Luini, ein Schüler von Leonardo da Vinci, beauftragt, ein Fresko der Madonna in einer Kapelle in Saronno zu malen. Als er nach einer Inspiration für seine Darstellung der Jungfrau Maria suchte, begegnete er einer jungen Frau, die als seine Muse diente. Um sich für diese Ehre zu bedanken, schenkte sie ihm einen selbstgemachten Likör, der aus Mandeln und Kräutern hergestellt wurde – das erste Rezept für Amaretto war geboren.

Obwohl diese romantische Legende nicht historisch gesichert ist, hat sie maßgeblich zur Mystik um Amaretto beigetragen. Was jedoch feststeht, ist, dass Amaretto ursprünglich von den Mönchen in italienischen Klöstern hergestellt wurde. Diese Mönche waren bekannt für ihre Kunstfertigkeit in der Likörproduktion, und es war üblich, dass sie aus lokalen Zutaten einzigartige Spirituosen herstellten. Die Kombination aus Mandeln, Zucker und Alkohol führte schließlich zu dem süßen, leicht bitteren Geschmack, der Amaretto so besonders macht.

Was steckt wirklich in Amaretto?

Auch wenn der Geschmack stark an Mandeln erinnert, wird echter Amaretto nicht immer aus Mandeln hergestellt. Stattdessen basieren viele traditionelle Rezepte auf Aprikosenkernen. Diese Kerne enthalten Amygdalin, das nach Verarbeitung ein mandelähnliches Aroma freisetzt. Der Name „Amaretto“ leitet sich vom italienischen Wort „amaro“ ab, was „bitter“ bedeutet, und bezieht sich auf die leichte Bitterkeit, die den süßen Likör ausbalanciert.

Die meisten Amaretto-Rezepte beinhalten eine Kombination aus Aprikosenkernen oder Mandeln, Zucker und Alkohol. Einige Versionen verwenden auch zusätzliche Kräuter und Gewürze, um dem Likör mehr Komplexität zu verleihen. Diese Basis wird dann oft für mehrere Wochen oder sogar Monate mazeriert, bevor der Likör abgefüllt wird. Der Geschmack von Amaretto ist daher eine harmonische Mischung aus süß und bitter, nussig und fruchtig.

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Der Aufstieg des Amaretto: Von den Klöstern in die Moderne

Im 19. Jahrhundert begann Amaretto, sich auch außerhalb der Klöster und der Region Lombardei einen Namen zu machen. Besonders zwei Marken haben die internationale Bekanntheit des Likörs maßgeblich geprägt: Disaronno und Lazzaroni. Beide Marken behaupten, das Originalrezept des Amaretto zu besitzen, was bis heute zu einer freundlichen Rivalität geführt hat. Disaronno, die bekannteste Marke, wird seit 1525 hergestellt und rühmt sich, das Rezept der oben erwähnten jungen Muse zu verwenden. Lazzaroni hingegen beruft sich auf die lange Tradition der Amaretti-Kekse, die ebenfalls aus Saronno stammen, und verfeinert ihren Likör mit diesen.

Durch den Export und die Begeisterung für italienische Spezialitäten in der ganzen Welt erlangte Amaretto im 20. Jahrhundert internationale Popularität. Vor allem in den USA wurde der Likör in den 1960er und 1970er Jahren zu einem festen Bestandteil der Bar- und Cocktailkultur. Seine einzigartige Süße und der nussige Geschmack machten ihn zu einer beliebten Zutat für Cocktails und Desserts.

Amaretto in der modernen Cocktailkultur

Heute ist Amaretto nicht mehr nur ein Digestif, sondern eine vielseitige Zutat in der Barszene. Der wohl berühmteste Cocktail mit Amaretto ist der Amaretto Sour – eine Mischung aus Amaretto, Zitronensaft und manchmal einem Hauch Eiweiß für zusätzliche Cremigkeit. Diese süß-saure Kombination bringt den nussigen Geschmack des Likörs perfekt zur Geltung und hat den Amaretto Sour zu einem echten Klassiker gemacht.

Aber auch in anderen Cocktails findet Amaretto seinen Platz. In Kombination mit Kaffee entsteht der Amaretto Coffee, der vor allem in den Wintermonaten ein gemütliches Getränk ist. Und für diejenigen, die es gern etwas stärker mögen, ist der Godfather – ein Mix aus Amaretto und Scotch – eine kraftvolle, jedoch ausgewogene Option.

Auch in der Küche ist Amaretto ein Star. Er verleiht Desserts wie Tiramisu oder Panna Cotta eine besondere Note und wird oft verwendet, um süßen Soßen oder Gebäck eine nussige Tiefe zu verleihen.

Amaretto und seine Bedeutung für Italien

Trotz seiner internationalen Beliebtheit ist Amaretto immer noch fest in der italienischen Kultur verwurzelt. Er symbolisiert ein Stück italienischer Handwerkskunst und zeigt, wie einfache, natürliche Zutaten zu etwas Besonderem kombiniert werden können. In Italien wird Amaretto häufig als Digestif nach einem großen Essen serviert, oft begleitet von Amaretti-Keksen, die den nussigen Geschmack ergänzen.

Darüber hinaus ist Amaretto ein Symbol für Gastfreundschaft. Es ist nicht unüblich, dass italienische Familien eine Flasche Amaretto zu Hause haben, um sie bei besonderen Gelegenheiten oder beim Besuch von Freunden und Familie anzubieten.

FAQ zum Thema Amaretto Geschichte

Traditionell wird Amaretto aus Aprikosenkernen hergestellt, die ein mandelähnliches Aroma freisetzen. Manche Versionen verwenden auch Mandeln oder eine Kombination aus beidem.

Amaretto zeichnet sich durch seine Mischung aus süßen und leicht bitteren Aromen aus, die von Mandeln oder Aprikosenkernen stammen. Er hat eine nussige, fruchtige Note, die ihn von anderen Likören unterscheidet.

Amaretto kann pur, auf Eis oder in Cocktails wie dem Amaretto Sour genossen werden. Er eignet sich auch hervorragend als Zutat in Desserts oder zum Verfeinern von Kaffee.

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